Kalliope

Vereinsgründung 2005

Am 16. Oktober 2005 wurde in Bern der Verein mit dem schönen Namen Kalliope gegründet

Kalliope- die Muse mit der schönen Stimme- ist sozusagen Patronin der Impulse dieses Unterstützungsvereins zur Förderung der Arbeit/von Projekten aus der Schule der Stimmenthüllung von Regula Berger.

In Anwesenheit von Fr.Dr. med. Ute Gerlach, die Leibärztin und Schülerin der schwedischen Sängerin Valborg Werbeck-Svärdström (der Begründerin der Schule der Stimmenthüllung)
und Hermann Birkenmeier, Schauspieler und  Begründer der anthroposophischen
Bildungsstätte für Heilpädagogik und Sozialtherapie in Epalinges und direkter Schüler
(oder Patient) von Frau Werbeck.

 

Den Akt der Vereinsgründung eröffnete ein Konzert mit Werken von Z.Kodaly, Y.Kilpinen, J.Brahms, F.Liszt.
Am Flügel begleitete bezaubernd die Thuner Pianistin, Komponistin und Philosophin
Susanne Schöni den Gesang von Regula Berger.

Auszug aus der Ansprache von Agnes Berger Bertschinger:

Die Schule der Stimmenthüllung: Was ist der Unterschied unserer Schulung / unserer Ausrichtung zu anderem Singen? Was bedeutet Stimmenthüllung?

Die Schule der Stimmenthüllung hat zum Ziel eine Stimm-/Gesangskultur zu pflegen, zu fördern, welche gesundend wirkt, heilsam statt stressauslösend oder krankmachend und welche nicht nur für hochbegabte Auserwählte sondern für jede/n erlernbar ist.

Wie der Begriff schon ausdrückt, geht es um eine gewaltlose unforcierte Befreiung, Weitung der Stimme. Es wird auch von „aetherischem Singen“ gesprochen im Unterschied zu „astralem Singen“. Was heisst aetherisches Singen?

Aetherische Kräfte sind Lebenskräfte, feine aber starke Strömungen, welche sich im Flächigen, Räumlichen, Sphärischen in der Umkehrung /Umstülpung  offenbaren,(man denke nur an die Kräfte im Frühling, welche die Knospen aufbrechen und die Pflanzen in die Höhe schiessen lassen !) Durch getreulich wiederholtes Üben, durch jahrelange Schulung kann erreicht werden, dass der Eigenwille beim Singen immer mehr verschwindet, man „macht keine Töne mehr“ sondern lässt die Töne erscheinen/ erklingen, indem man ihnen einen Resonanzraum bereithält/ausdehnt/zur Verfügung stellt. Der Begriff des saugenden Singens , die Italiener nennen es „inhalare la voce“  anstelle eines stossenden Singens mag die umgekehrte Ausrichtung verdeutlichen. Entscheidend ist dabei auch das Hören zu intensivieren, bzw den Willen, die Aufmerksamkeit auf das „Herbeihören der Töne“ anstelle des Anspannens oder Trainierens von Muskulatur zu richten.

Beim aetherischen Singen geht es nicht um eine Selbstdarstellung des Sängers mittels der interpretierten Musik sondern der Sänger versucht der Musik, den Tonwesen/den Tönen zu dienen, dh sich selber (die Persona/den Astralleib) soweit zurück  zu nehmen, dass die Töne sich in Ihrer Eigenheit offenbaren können. Es wird oft beschrieben, wenn man peripher singt, empfindet das Publikum Freiheit, nicht ein Bedrängtsein durch die Musik.

So ist es Z.B. eindrücklich  wie ruhig gerade zum Beispiel auch heilpädagogische Betreute werden, wenn aetherische  Klänge erklingen und was für eine Unruhe entsteht wenn astral gesungen wird. Diese Art zu Singen knüpft den Sänger wie die Zuhörenden wieder an an die nächst höheren geistigen Sphären und an den eigenen Wesenskern, ans „höhere Selbst“.

Am leichtesten kann dies zunächst durch die klingenden Konsonanten(l.m.n.ng) erreicht werden, beim Vokalisieren ist oft die Gefahr, dass einem die „Empfindungsseele durchbrennt“…die Musik stürzt dann ins Sentimentale ab.

Leichter als diese komplexe Angelegenheit mit dem Verstand zu erfassen, ist es schon durch eine einzige Übung , deren Wirkung auszuprobieren.

Durch das aetherische Heilsingen wird die Stimme niemals müde oder heiser oder angestrengt, diese Phänomene sind allesamt Ausdruck von Astralem Singen oder schlimmer noch von forciertem Einsatz der Stimme; im Gegenteil

durch aetherisches Singen wird der Stimmumfang organisch schrittweise erweitert (nach unten wie oben) und der Klang verobjektiviert sich mit der Länge der Schulung ohne dass das persönliche Kolorit vollkommen zu verschwinden braucht.

Was Frau Werbeck mit dem geheimnisvollen Begriff „Spiegelung“ meint, ist ein Phänomen, was anfänglich selten, dann immer häufiger auftritt, dass der Klang wie „von aussen“ zu kommen scheint, nicht mehr vom Sänger in den Raum gestossen wird. Das gibt ein Gefühl von Geborgenheit, genährt werden aus der Peripherie und Wärme,was beglückend und heilsam ist individuell, sozial und im Bezug auf die Umgebung (Natur/Elementarwesen).

Man kann eine starke klärende, reinigende verwandelnde Kraft wahrnehmen welche diesen Tönen innewohnt;

Eindrücklich dargestellt wird dies z.B. in der Zauberflöte von WA Mozart: im Bild des die (astralen) Tiere zum Tanzen / zu einem friedvollem Zustand bringenden Glockenspiels des Papageno.

Typengerechte Atmung

Der unermüdlichen Beobachtungsgabe und dem Forscherwillen des Kanadiers Erich Wilk  sowie der jahrzehntelangen pädiatrischen Praxis von Fr. Dr. Charlotte Hagena ist es zunächst zu verdanken, dass das Wissen um die beiden Atemkonstitutionstypen immer mehr Verbreitung findet. Es gibt den sonnengeprägten(solaren) Bauchatmertyp, den Morgenmenschen, welcher für seine Zentrierung und sein volles Kraftpotential Ruhe und ausgiebige aktive Ausatmung benötigt und den Brustatmertyp, den mondgeprägten aktiven Einatmer, der Abendsmensch, welcher sich zentriert, wenn er sich bewegt, den Brustkorb weitet, dehnt.

Der Musiker und Sänger Romeo Alavi Kia und die Gesangspädagogin Renate Schulze-Schindler haben die typengerechte Atmung und Körperarbeit speziell für Musiker und Sänger weitererforscht und im Buch Sonne, Mond und Stimme dargestellt und Frau Dr.Hagenas Sohn,  Dr.Christian Hagena führt die Arbeit seiner Mutter im Bezug auf die medizinischen Aspekte (unter anderem auch der Ernährung) weiter. Neu wurde der Begriff Terlusollogie (von Terra, Luna und sol) für die Arbeit gewählt.

Diese ganz aus der Praxis und aus der Naturbeobachtung entwickelte  Anschauung der verschiedenen Konstitutionen ist meines Erachtens aus einer ganzheitlichen Therapie heutzutage nicht mehr wegzudenken. Unzählige Beispiele von Menschen, welche Ihre naturgemässe Atmung und Körperhaltung abtrainiert bekamen und dadurch ernsthafte gesundheitliche und  stimmliche / bzw eben atemtechnische Probleme erhielten durch
die für sie ungesunde Arbeit mit einem gegentypischen Lehrer oder Therapeuten  und das sofortige Aufblühen sowohl des ganzen Menschen wie auch der Stimme, sobald typengerecht gearbeitet wird, sind für mich die unbestreitbaren Indikatoren, dass diese Arbeit keine intellektuelle Theorie  ist. Ich möchte das Studium dieser Aspekte allen, welche professionell mit dem Thema arbeiten,  ans Herz legen, um Ihren Schülern und Patienten keinen Schaden zu zufügen.

Weitere Gedanken – Methoden – Erfahrungen, die zur lebendig – freien Tonwesenskunst führen können

Auch passiv empfangener Klang kann heilend aufs Gehör/die Hörfähigkeit und den Körper und damit auch auf die Stimme wirken.

In bestimmten Fällen z.B. wenn zuwenig Kraft vorhanden ist um selber aktiv zu Singen/Tönen, können Klänge- z.B. kombiniert mit energetischen Fussmassagen tief liegende Blockaden lösen helfen, welche einer freien Tonentfaltung im Wege stehen zum Beispiel durch Schocks, Traumata ausgelöste Verhärtungen/Einschlüsse.

Auch andere meditative oder religiöse Tätigkeiten oder Übungen helfen die Qualität der „leibbefreiten Stimme“ zu entwickeln, da der ganze Mensch , Leib, Seele und Geist beim Singen/Musizieren beteiligt ist. Es unterstützen daher jegliche spirituelle Übungen, Fähigkeiten, Tätigkeiten diesen Prozess der Durchspiritualisierung oder Verlebendigung  des Instrumentes „Mensch“.

Diese Befreiung der menschlichen Stimme ist ein lang dauernder ganzheitlicher Prozess, welcher mehrdimensional verläuft und organischen Gesetzen, Rhythmen gehorcht. Je länger und tiefer man sich auf diesem Weg befindet umso selbständiger kann man dabei werden: nochmals mit den Worten von Frau Werbeck ausgedrückt: „die Töne werden unsere Lehrer“, man kann ausserdem eine Zunahme von übersinnlichen Fähigkeiten feststellen, welche langsam durchs getreuliche Üben ausgebildet werden, die z.B. Rudolf Steiner beschreibt als Imagination, Inspiration und Intuition.

Ein weiteres wunderbares Hilfsmittel um ins aetherische oder heilende Singen zu kommen ist die Klangimprovisation.

Im freien Tönen, Singen, wo es kein „richtig oder falsch“ gibt, sondern nur ein aus dem Lauschen sich ausdrücken ist relativ rasch das grossartige Heilpotential des Singens/Klingens zu erleben, Töne, Klänge, Intervalle, Interferenzen haben transformatorische Kraft sowohl für die Wesensglieder des Menschen als auch für die Umgebung, die Atmosphäre eines Ortes.

Vom slowenische Künstler Marko Pogacnik habe ich (Regula Berger) das „Akupunktursingen“ kennen gelernt. Er setzt die freie Improvisation in Gruppen an belasteten Plätzen in der Natur ein, um negative Einschlüsse, Erinnerungen (analog der Arbeit am menschlichen Körper) zu verwandeln, zu bewegen, zu erlösen. Aus dem Lauschen wird in der inneren Haltung von Dienen und Helfenwollen und mit der  Bitte um Erlösung improvisiert. Oft entstehen zunächst auch heftige Dissonanzen, welche sich aber mit der Zeit „wie von selbst“  in harmonische Klangcluster verwandeln.

Immer wieder ist zu erleben, dass die aetherischen Klänge und die Ausrichtung auf ein dienendes Lauschen sich auch sehr befreiend auf Gruppenstrukturen oder das Soziale auswirkt. Intonationsfragen haben für mich ausschliesslich mit diesen hindernden Einschlüssen sowohl im individuellen Körper als auch  im sozialen Organismus (Körper einer Gruppe) zu tun und im Verlauf von gemeinsamem  Singen kann erlebt werden, wie sich diese  mit der Zeit ordnet, bis die Reinheit der Töne kein Thema mehr ist.

Man kann das revolutionäre obwohl gewaltfreie Potential dieser Schulung/Arbeit vielleicht ahnen, wenn man etwas positivistisch zu träumen beginnt von Lehrerkollegien, welche die Woche klingend beginnen, von Klassenzimmern wo man improvisiert, wenn’s Probleme gibt, von Politikern welche vor der schwierigen Sitzung zusammen tönen….

Als Präsident des Vereins wurde Carlos Bauer aus Winterthur gewählt.
Im Gründungsvorstand waren zudem Markus Stöckli, Agnes Berger Bertschinger
und Regula Berger.

STATUTEN PDF (aktualisierte Fassung)
Statuten Kalliope aktualisiert nach Beschlüssen der Jahresversammlung 2015